Besondere Ehre für Udo Volck

Seit nunmehr drei Jahrzehnten nimmt Udo Volck das Amt des Stadtverordnetenvorstehers wahr. Als er im April 1993 zum ersten Mal von den Stadtverordneten zum Sitzungsleiter gewählt wurde, hieß der Oberbürgermeister Wetzlars noch Walter Froneberg.

 

In den vergangenen 30 Jahren müssen es ungefähr 250 Parlamentssitzungen und etwa doppelt so viele des Ältestenrates gewesen sein, die Volck leitete, und das mit Geschick, Umsicht und Rechtssicherheit, wie Oberbürgermeister Manfred Wagner in seiner Rede anlässlich der Ehrung Volcks feststellte. Von der großen Anerkennung Volcks über Parteigrenzen hinweg zeugt auch, dass der traditionell von der größten Fraktion gestellte Stadtverordnetenvorsteher in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach einstimmig von den Wetzlarer Abgeordneten in sein Amt gewählt wurde.

Oberbürgermeister Manfred Wagner erinnerte in seiner Gratulationsrede daran, dass Volcks diplomatische Art oft zur Versachlichung von Debatten beigetragen habe. Er benannte die vielen bedeutenden städtebaulichen Entwicklungen, die Udo Volck politisch begleitet und teilweise initiiert habe. Hierzu gehörten die Konversion der Flächen der ehemaligen Kasernen, der Bau von Forum und Arena, die Schaffung des Leitzparkes mit der Rückkehr der Leica-Kameraproduktion nach Wetzlar sowie die Ansiedlung von Ikea. Eine große Herausforderung sei die Durchführung der Sitzungen während der Coronapandemie gewesen. In dieser Zeit habe die Stadt in besonderer Weise von Udo Volcks Erfahrung profitiert.

 

Der Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Harald Semler, dankte dem 76-Jährigen für seinen jahrzehntelangen Einsatz und überreichte ihm in Anerkennung dieser besonderen Leistung eine Urkunde. Die Auszeichnung für 30 Jahre ununterbrochene Tätigkeit in der Politik verleihe der Hessische Städte- und Gemeindebund erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte, so der ehemalige Bürgermeister Wetzlars, der deshalb besonders die Ausdauer und Beständigkeit Volcks hervorhob.

 

Für die Fraktion bedankte sich Ulrike Göttlicher-Göbel in Vertretung der verhinderten Fraktionsvorsitzenden Sandra Ihne-Köneke beim Geehrten. Sie lobte Volcks diplomatische Art, die manchen Disput zu einem guten Ende geführt habe. Seine Sitzungsleitung sei von Fairness und Umsicht geprägt. Von seinem kommunalpolitischen Einsatz lebe die Demokratie. „Davor haben wir Hochachtung und sagen Dir Danke lieber Udo!“, so Göttlicher Göbel.

 „30 Jahre sind eine lange Zeit. Mir kam’s nicht so vor“, stellte Volck selber fest. „Darüber hinaus sind manche von uns wie Karlheinz Kräuter und Hans Litzinger sogar schon länger als ich dabei“, fügte er hinzu. In seinem Amt habe er viel „Spaß gehabt“ und auch davon profitiert, dass die SPD immer die stärkste Fraktion gestellt habe. Insbesondere von Seiten des Büros der Stadtverordnetenversammlung habe er immer eine tolle Unterstützung erfahren. An vorderster Stelle gebühre deshalb Frau John großer Dank.

 

 

Bevor Volck Abgeordnete und Magistratsmitglieder zu einem kleinen Imbiss einlud, stellte er mit einem Augenzwinkern fest, dass dafür natürlich die Weihnachtsfeier ausfallen müsse. Wahrscheinlich ist es auch die Prise Humor, die beim Erfolgsrezept des Udo Volck nie fehlen darf und ihm über Jahrzehnte Anerkennung und Respekt über Parteigrenzen hinweg verschafft hat.