Hilfe aus einer Hand

„Der Termin heute hat wieder gezeigt: Wir brauchen mehr Hilfe aus einer Hand. Zu oft werden Menschen und Verantwortungen von einer Stelle zur anderen geschoben, ohne dass dabei auf die Menschen und ihre Bedürfnisse geachtet werden kann.“

 

SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt begrüßte die Arbeit des Netzwerks Jugend, das sie jetzt in Eschenburg besuchte. 

Dabei betonte sie ihren politischen Wunsch langfristig die Maßnahmen aller Sozialgesetzbücher in einem zu vereinen. „Aus zwölf mach eins! Der Weg dahin ist weit. Vielleicht können wir damit anfangen, dass wir eine Clearing-Stelle vorschalten, die den Betroffenen erklärt, wo sie mit ihren Problemen hinmüssen - so wie Sie es hier tun.“

 

Das Projekt „Netzwerk Jugend“ ist Teil des St. Elisabeth-Vereins Marburg, einer sozialpädagogischen Kinder- und Jugendhilfe, und bietet Kindern, Jugendlichen und Familien in Dietzhölztal und Eschenburg unbürokratische und schnelle Hilfestellungen bei Problemen und Herausforderungen an. Ein weiteres Projekt des St. Elisabeth-Vereins ist die Zusammenarbeit mit insgesamt 12 Grundschulen im Rahmen des Programms SchuKo („Mit Schulen in Kooperation“), das sich an Schulen richtet, die ein ganztägiges Angebot machen möchten. In Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Schulträgern ermöglichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Netzwerk Jugend die pädagogische Begleitung von Kindern nach Schulende, wobei das Angebot von gemeinsamen Mittagessen über Hausaufgabenbetreuung bis hin zu Freizeitangeboten reicht. Schmidt und Dietmar Weber (Leiter und Berater) waren sich einig, dass es das langfristige Ziel sein sollte, Freizeitaktivitäten zusammen mit den Vereinen in die Schule zu integrieren, damit die Nachmittagsbetreuung weniger problematisch wird.

 

Im Rahmen des Gespräches stellte sich heraus, dass insbesondere bei der Betreuung von Kindern mit Behinderung Probleme bestehen. Während diesen vormittags eine qualifizierte Integrationshilfe zur Seite gestellt wird, gibt es für nachmittags keine Unterstützung durch eine ausgebildete Fachkraft. Um eine Überforderung der Gruppe und der Betreuungskräfte zu vermeiden, musste das Netzwerk deswegen bereits einigen Kindern die Betreuung verweigern. „Das ist ein Problem, das wir dringend angehen müssen. Ich nehme das mit in meine politische Arbeit.“ Nach knapp zwei Stunden angeregten Austausches wünschte Dagmar Schmidt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit und versprach mit ihnen in Kontakt zu bleiben.