Lina-Muders-Preis geht an:                             Albert-Schweitzer-Schule und Bettina Twrsnick

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) und SPD-Fraktionsvorsitzender Jörg Kratkey haben den Lina-Muders-Preis für Zivilcourage und Toleranz an die Albert-Schweitzer-Schule und an die Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Mittelhessen, Bettina Twrsnick, verliehen. Im Rahmen einer Feierstunde erfolgte die Preisverleihung im Lina-Muders-Saal der ehemaligen AWO-Wohnanlage in Wetzlar.

In dem von Jörg Kratkey moderierten Abend würdigte Oberbürgermeister Manfred Wagner die Albert-Schweitzer-Schule mit ihrem Förderverein für ihr Engagement für die schnelle und unbürokratische Hilfe bei der Aufnahme von aus Kriegsgebieten geflüchteten Kindern in die Schulgemeinde. Wagner stellte dar, für ihr außergewöhnliches und über den Schulauftrag hinausgehendes Engagement geehrt werde. Dabei verwies er auf die Angriffe, denen Schulgemeinde, Lehrer und Förderverein über soziale Netzwerke ausgeliefert gewesen seien, weil sie im Unterricht sachlich und neutral über Flucht und Fluchtursachen informiert hätten.

 

Irmtrude Richter verwies in ihrer Laudatio auf das engagierte Kollegium der Grundschule, welches solidarische Hilfe auf persönlicher Ebene ermöglicht hätte, obwohl die Lehrerausstattung durch das Land Hessen nach wie vor unzureichend für die Erfüllung des Lehrauftrages sei. Daher sei das persönliche Engagement umso bedeutsamer.

 

Jörg Kratkey würdigte das jahrzehntelange Engagement Bettina Twrsnicks in der Flüchtlingshilfe. Sie engagiere sich seit vielen Jahrzehnten für Personen, die hilfebedürftig seien und sich oftmals nicht selbst in einer für sie vollkommen fremden Umgebung mit einer anderen Sprache und einer anderen Kultur zurechtfinden könnten, so Kratkey. Dabei bringe Bettina Twrsnick fast ihr gesamtes Privatleben in diese Aufgaben ein und sei auch als kompetente und sachgerechte Partnerin für die Behörden ansprechbar.

 

In seiner eindrucksvollen Laudatio erläuterte Thomas Le Blanc, aus welchen Gründen die Geehrte für den Lina-Muders-Preis vorgeschlagen worden sei. So sei Bettina Twrsnick in unermüdlichem Einsatz für die Menschen, die der Hilfe der Gesellschaft bedürften. 

 

Eingangs hatte Manfred Wagner mit Verweis auf die Lebensgeschichte der Sozialdemokratin und AWO-Mitbegründerin Lina Muders, die selbst Verfolgte des Nazi-Regimes, war die Zielsetzungen des Preises erläutert. Der in Würdigung der Lebensleistung Muders‘ vor vielen Jahren gestiftete Preis für vorbildliche Projekte und Handlungen werde für Personen und Projekte zur Stärkung des demokratischen Bewusstseins, des bürgerschaftlichen Engagements für die tragenden Werte unserer Gesellschaft und der Zivilcourage verliehen. Wagner verwies darauf, dass das Entgegentreten gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit, aber auch gegen die Einschüchterung derjenigen Menschen, die sich für in Not gerate einsetzen sowie gegen jene, die die Vertreter der Presse und der staatlichen Institutionen bedrohten, geboten sei.

 

 

Sowohl der Leiter der Albert-Schweitzer-Schule, Dietmar Schreier, als auch Bettina Twrsnick bedankten sich fü den Preis, den sie stellvertretend für die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen in Schule und Verein entgegen nahmen. Lob gab es auch von Friedhelm Block, dem Leiter der Außenstelle Wetzlar der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen, der sich persönlich aber auch im Namen seiner Mitarbeiter für den Einsatz von Twrsnick bedankte. Für die angemessene musikalische Umrahmung der gelungenen Feierstunde sorgte Julia Pritz an der Harfe.

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