15. Lokale Energie- und Klimapolitik


„Die Methode der Physik geht nur die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen. Was alle angeht, können nur alle lösen.“ (Friedrich Dürrenmatt, „Die Physiker“)

 

Auch dieses Themenfeld sind wir unserer Vorgehensweise entsprechend, konzeptionell angegangen und haben unsere Zielsetzungen in einem kommunalen Energie- und Klimaschutzkonzept festgelegt.

Getragen von der enwag wurde für die Stadt Wetzlar in Kooperation mit den Städten Asslar, Leun und Solms ein Energie- und Klimaschutzkonzept erarbeitet. Davon abgeleitet hat die Stadtverordnetenversammlung erstmals energiepolitische Zielsetzungen für Wetzlar beschlossen.

 

Auf dieser Basis wird die Errichtung eines Windparks im Gemarkungsbereich Blasbach/Hermannstein vorangetrieben. Bei den unter unserer Verantwortung errichteten Neubauten und Sanierungen von Kindertagesstätten wurde Photovoltaik eingesetzt. Wir haben die Grundlagen geschaffen, unseren Immobilienbestand, beginnend mit den Kindertagesstätten energetisch zu optimieren. Die Straßenbeleuchtung wird Zug um Zug auf LED-Technik umgestellt. Bei den Lichtzeichenanlagen ist dieser Schritt vollzogen. In der Umsetzung halten  wir gerade auch angesichts der kommunalen Finanzausstattung Contractingmodelle für sinnvoll. Wir streben an, dass sich auch die enwag zukünftig stärker als bisher als Contractor betätigt.

 

Wir begleiten in Kooperation mit der GEWOBAU die Erarbeitung des energetischen Quartiersentwicklungskonzeptes für den Bereich Johanneshof/Römerstraße.

 

Im Wege der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Solms haben wir die ganz maßgeblich durch den Bund finanzierte Stelle einer „Klimaschutzmanagerin“ geschaffen. Sie hat die Aufgabe, die Strategie der Stadt auf diesem Handlungsfeld weiter zu entwickeln und konkrete Maßnahmen, auch der Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für dieses zentrale Thema voranzutreiben.

Die enwag hat ein erstes Strategiepapier entwickelt und zur Grundlage ihrer unternehmenspolitischen Ausrichtung gemacht, um als lokales Unternehmen einen spürbaren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Mit der Thüga, inzwischen ein kommunal getragenes Unternehmen, das Miteigentümerin der enwag ist, werden wir die Strategieentwicklung vorantreiben und konsequent umsetzen, um die enwag als lokalen Energiedienstleister zu positionieren. Dazu gehören neben Investitionen in Techniken der regenerative Energieerzeugung die Kraft-Wärme-Kopplung, oder der Betrieb von Nah- und Fernwärmeversorgungseinrichtungen.

 

Es kann nicht oft genug betont werden, dass die Wasserversorgung in kommunaler Hand bleiben muss. Diese Position wollen wir auch an dieser Stelle nochmals verdeutlichen, da es in der Vergangenheit in der Europäischen Union aus wettbewerbspolitischer Sicht immer wieder Ansätze gab, die Wasserversorgung auch in private Hände legen zu können. Was die Darbietung dieser Leistung nach dem noch unter Verantwortung von CDU und FDP geführten Wasserkartellverfahrens und die daraus resultierenden Organisationsentscheidungen anbelangt, so prüfen wir aktuell und intensiv die damals gewählten Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Konsequenzen.